Ort und Leben in  Hirschhorn

 

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Geschichtlicher und aktueller Überblick 

 

Schon in der keltisch-etruskischen Periode haben hier Menschen gesiedelt. Den wohl geschichtlich und kulturell größten Einfluss auf unser Gebiet und auf die Menschen hat die Römerzeit hinterlassen. Die Römerstraße von Innsbruck nach Regensburg führte durch Hirschhorn.

Hirschhorn wird erstmals urkundlich im Indiculus Arnonis aus dem Jahre 790 erwähnt. Hirzar, wie die erste Bezeichnung für Hirschhorn war, gehörte nach den Aufzeichnungen des Hochstiftes Salzburg im Jahre 790 zum Isengau und zum Hochstift Salzburg.

Hirschhorn wird um diese Zeit, 8./9. Jahrhundert als geistlicher Besitz mit einer Kirche aufgeführt und wird dann zur Hofmark. Im 12./13. Jahrhundert wird Hirschhorn als Ministerialbesitz der Grafen von Ortenburg geführt. Als Besitzer der Hofmark Hirschhorn sind urkundlich nachgewiesen:

1165 Walchonus de Hirzar und 1339 Erhart Hirssoraer.

Konrad von Hirschhorn verkaufte seine Lehen 1333 an Heinrich Altenburger. Durch Heirat  kam 1434 Hirschhorn in den Besitz der von Closen. Nach dem Tode Dorotheas im Jahre 1474 entstand ein heftiger Erbstreit um Hirschhorn. Die blutsverwandten Zenger erhalten den Ort zugesprochen. Durch Verträge mit dem Hochstift Regensburg und den Zengerschen Erben erhielt Hanns Christoph Closen 1542/43 Hirschhorn. Hirschhorn war innerhalb der Familien von Closen bis zum Jahre 1780 in deren Besitz. Das frühere Schloss Hirschhorn, nach einem Stich von Wenig um 1723 gezeichnet, zeugt heute noch von der Geschichte der Closen. Nach dem Tode des Georg Cajetan, Grafen von Closen zu Gern, erhielt die Tochter Maria Anna, verehelichte Freiin von Ingenheim, nach Erbvergleich Hirschhorn. Am 05.03.1833 verzichtete die Freiin von Ow, geborene Freiin von Wenning-Ingenheim, auf die Patrimonialgerichtsbarkeit zugunsten des bayrischen Staates. Die Hofmark Hirschhorn hatte damit aufgehört zu bestehen.

Das umliegende Gebiet war der Obmannschaft Hirsching zugeteilt. Die Gliederung der Obmannschaften (später pol. Gemeinden) bis auf das 15. Jahrhundert zurückgehend, orientiert sich stark nach der älteren kirchlichen Organisation, das heißt, das Gebiet der Obmannschaft deckte sich mit dem Pfarrsprengel. Die Obmannschaft Hirsching umfasste das Gebiet der Urpfarrei Hirschhorn. Im Jahre 1808 wurden die Obmannschaften aufgelöst. Das gesamte Gebiet teilte man in Steuerdistrikte ein. Der Steuerdistrikt Hirschhorn wurde völlig neu geschaffen.1818 entstanden aus Steuerdistrikten die politischen Gemeinden. Die Grenzen der Gemeinde waren bis zu deren Auflösung im Jahre 1971 unverändert. Die staatlich verordnete Gebietsreform ordnete die Grenzen von Hirschhorn neu, Teile wurden nach Mitterskirchen ausgemeindet und der Großteil wurde Teil der Marktgemeinde Wurmannsquick. Die Gemeinde Hirschhorn hatte damit aufgehört zu bestehen und wird seit dieser Zeit nur noch als Ortsteil geführt. Post und Schule haben sich aufgelöst, mit derzeit drei Markträten ist Hirschhorn im Gemeinderat in Wurmannsquick vertreten. Bürgermeister ist Ludwig Watzinger und im bestehenden Pfarrverband wirkt Pfarrer Michael Bichler. Pfarrer Hans Forster genießt den wohlverdienten Ruhestand.

In früherer Zeit war das Leben in unserem Dorf stark von der Landwirtschaft geprägt, dies hat sich im Wandel der Zeit verändert. Das klassische Handwerk mit Wagner, Schreiner, Zimmerer, Schuster, Schneider, Holzschuhmacher, Radlrichter, Müller, Schmied, Bader (Friseur) und einer Molkerei ist bei uns so gut wie ausgestorben, neue Berufszweige haben sich etabliert. Neben den wenigen Vollerwerbslandwirten sind viele landwirtschaftliche Betriebe in den Stand der Nebenerwerbstätigkeit abgewandelt oder aufgegeben worden. Metallbetrieb-, Getränkevertrieb, Kunstschnitzer, techn. chem. Labor, Bestattungsunternehmen, Großnäherei, Holzveredelungsbetrieb, Trocknungs-Service usw. beleben das Dorfgeschehen und ein Doktor ist für die Gesundheit zuständig. Neben einem Dorfwirt und einem Bierstüberl gibt es  aber auch einen Metzgerladen, einen Bäcker und ein Kolonialwarengeschäft.  

Mit dem Hof-Theater Hinterholzen gibt es aus kultureller Sicht seit 2003 eine echte Besonderheit im Ortsgebiet von Hirschhorn.

Arbeit finden die Einwohner zum geringsten Teil am Ort. Die Kreisstadt Pfarrkirchen, Eggenfelden, BMW in Dingolfing und das Industriedreieck in Burghausen sind die größten Arbeitgeber. Die Vereine wie Feuerwehr, Krieger- und Soldatenkameradschaft, Frauenbund, Kath. Landjugend, Caritas, VDK, Männerkongregation und Stockschützen übernehmen eine ganz wichtige Aufgabe und Funktion in unserer Zeit. Besonders die Arbeit des Heimatvereins, der mit der Erhaltung der Bräuche und Gerätschaften einen nicht geringen Beitrag zum Dorfleben leistet. Durch die neu entstandenen Siedlungen, wie an der Gerastraße, am Eheberg, der Closenstraße und Hochreit, ist die Einwohnerzahl wieder angestiegen. Aber viele müssen sich erst eingewöhnen, so wird es zum Großteil  Generationen andauern, bis sich die neu Zugezogenen, die uns herzlich willkommen sind, in die Dorfgemeinschaft integrieren. Hier hat die Feuerwehr mit der Schaffung einer Jugendgruppe und der Aufnahme von Neubürgern, die als aktive sowie als fördernde Mitglieder willkommen sind, eine richtungweisende Funktion übernommen. Zu den gemeindlichen, öffentlichen Einrichtungen gehören das Feuerwehr-Gerätehaus und das Nebengebäude, die zentrale Wasserversorgung und eine moderne Kläranlage. Ein Gewerbegebiet in Steinbach an der B 588 wird in nächster Zeit für eine weitere Belebung sorgen. Die bestehende Pfarrei wird im Pfarrverband mit Wurmannsquick  - Rogglfing – Martinskirchen versorgt. Die Pfarrkirche St. Rupert, das Leichenhaus, ein sanierter Friedhof mit rollstuhlgerechten Geh- und Fahrwegen und ein Grüftefriedhof sind im Besitz der Kirchenverwaltung.

Der frühere Pfarrhof ist zu einem Wohnhaus umgewandelt  und im aus dem 16. Jahrhundert stammenden Wirtschaftsgebäude der früheren Pfarrökonomie ist das Heimathaus untergebracht.

Die frühere Schule beherbergt das Jugendheim und verschiedene Vereine nutzen die übrigen Räume. Ein Sportplatz lädt zum Fußballspielen ein und die Stockschützen sorgen für sportliche Betätigung. Eine Volksschule und ein Kindergarten in Wurmannsquick sind für die Bildung der Kinder zuständig, die mit den weiterführenden Schulen in Eggenfelden und Pfarrkirchen ihr Wissen ausbauen können. Ein Kindergarten-Förderverein bemüht sich um einen Kindergarten direkt im Dorf.

Mit der Verlegung der Staatsstraße nach außen (seit 1985 B 588) wurde es im Ort in punkto Verkehr sehr viel ruhiger.

Die Pfarrei Hirschhorn feierte  1993 das 1200-jährige Bestehen und die Feuerwehr kann auf über 100 aktive Jahre zurückblicken.

Bei allen Veränderungen waren und sind die Menschen der Mittelpunkt des Ortes. Menschen, die in dieser langen Zeit den Fortbestand eines so  geschichtsträchtigen Ortes gewährleisten, werden sicher auch in Zukunft für eine Geschichte verantwortlich sein.

Wir alle in der Gemeinde, in den Vereinen und in der Pfarrei sind aufgerufen, mitzuarbeiten, damit auch in Zukunft unsere Heimat liebens- und lebenswert bleibt.

 

Quelle: „Chronik des Ortes Hirschhorn“ in der Festschrift zum 100 jährigen Gründungsjubiläum der FFW Hirschhorn, Autor: K.H.

 Um der Aktualität Rechnung zu tragen leicht  abgewandelt.

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